Monday, August 15, 2005

ich blogge also bin ich?

Am Wochenende in der taz ein Artikel über dieses Blogzeugs. Dieter Grönling hat nicht unrecht, wenn er Blogs als Weiterentwicklung grausam designter privater Homepages sieht, denn oft haben Blogs heutzutage auch keinen anderen Inhalt.
Im Gegensatz zur privaten Homepage, wie sie Mitte der 90er Jahre existierte, ist es viel einfacher, den Inhalt seines Blogs zu aktualiseren. Jetzt kann man viel mehr unsinniges Zeugs posten, das niemanden interessiert. Früher waren es maximal ein paar Partybilder, heute gibts neben den Partybildern noch allerhand anderes belangloses Zeugs dazu. Das stösst vermutlich maximal im nächsten Freundeskreis auf Interesse, wenn überhaupt. Da schließe ich inhaltlich meinen Blogdings auch mit ein.
Aber es ist ja keiner verpflichtet, das zu lesen was ich hier schreibe. Ich sehe es auch nicht als Hose runterlassen an (die ich übrigens beim bloggen immer anlasse) oder Seelenexhibitionismus an. Vielmehr ist doch das Blog ein modernes Kommunikationsmittel das es mir erlaubt den Leuten, die sich für mich interessieren mitzuteilen was ich so mache. Nur als Beispiel: früher hätte man vermutlich Stunden am Telefon damit verbracht dies und das zu erzählen. Heute fehlt mir dazu oft die Zeit, aber ich kann es hier posten und wer möchte kann es lesen.
Ich befinde mich so gesehen noch in der Blogblase (schön warm hier übrigens) - aber na und? Soll ich jetzt um rauszukommen überall Links hinsetzen und blöde Kommentare abgeben?
Ich habe mich schon durch einige Blogs gelesen. Es gibt aber nur ein paar, die ich dann tatsächlich auch regelmäßig lese. Meistens nur dann, wenn es sich nicht nur um Privates & Persönliches handelt, wie z.B. bei frau nuf (mein Lieblingsblog wenn man so sagen kann) oder dem shopblogger, der mich trotz eigenartiger Banalität immer wieder anzieht.
Und solange sich der Inhalt meines Blogs, der doch sehr von persönlichen Erlebnissen geprägt ist, sich nicht ändert, wird die Blase auch nicht platzen. Sie wird höchstens dadurch größer, dass der Bekanntenkreis fleissiger mitliest. Aber wer zufällig hierher kommt, die/der wird sich... langweilen? Gute Nacht!

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