Ich wollte schon die ganze Woche von unserer Einwanderung am Pfingstsonntag berichten, aber irgendwie hatte ich noch nicht die Muße dazu, mich an den Rechner zu setzen und einen Bericht zu verfassen. Schauen wir mal, was heute dabei herauskommt:
Pfingstsamstag, langes Wochenende und schönes Wetter. Wir hatten während der Woche schon mal mehr oder weniger aus Spass darüber gechattet, ob wir nicht schon eine Tour in die Berge unternehmen könnten, zum Einwandern. Nicht zu lange und auf keinen Fall zu viele Höhenmeter, um uns nicht zu überanstrengen - dachte ich jedenfalls.
Das roch also mehr oder weniger nach dem Grünten, in meinen Wanderführern waren auch zwei schöne Touren beschrieben und bei flickr stolperte ich auch schon über ein paar Bilder von der Tour, aufgenommen im März. Im Mai muss der also schon locker begehbar sein, klar ist auch nicht so hoch und ein paar Schneefelder werden schon nicht stören.
Ich überlegte erst ein bißchen, ob ich TheD wirklich eine SMS schicken soll oder nicht, denn ich war mir unschlüssig, ob ich wirklich Lust hätte mich am nächsten Morgen aufzuraffen, die Wandersachen zu packen und den ganzen Weg in Allgäu zu fahren. Ich konnte mich noch genau an den Morgen der Widdersteintour vom letzten Jahr erinnen, aber dann drückte ich einfach mal auf 'senden'. He, und es ist Sommer, die Tage sind lang und bei der mit 5.5h Stunden angesagten Tour müsste es reichen, um 10 Uhr loszulaufen.
Ein bißchen später... das Handy klingelt... und das kommt dabei raus:
Nur sind das wettertechnisch die schönsten Momente gewesen, denn wir sind ungefähr drei mal vom Regen durchgeweicht geworden. Konnten wir ja auch nicht ahnen, dass es überall schön ist, ausser im Allgäu ;) Aber der Reihe nach...
Wir treffen uns an der Sporthalle (nicht Turnhalle) in Burgberg wo der Weg nach einem kleinen Stück die Straße lang sich gleich den Berg hochschlängelt. Gut gepflegt, geschottert, also eigentlich richtig zum Einwandern. Nach ein paar Serpentinen, wir haben auch schon einiges an Höhe gewonnen eine Abzweigung zum Burgberger Hörnle, mit dem Hinweis "Nur für Geübte". Ich kann mich nur daran erinnern, dass in der am Abend zuvor gelesenen Tourenbeschreibung der Abstecher zum Burgenberger Hörnle mit dem Hinweis erwähnt war, dass ein kurzes Stück etwas ausgesetzt wäre. Müsste der Weg sein, also folgen wir dem Hinweisschild. Der Weg wird sofort zum Pfad und über Bäume, Wurzeln und Steine schlängelt er sich sehr steil den Berg hoch. Viele Höhnemeter in sehr kurzer Zeit... he, das war zum einwandern gedacht, oder? Teilweise kommen die Hände zum Einsatz und wir machen die eine oder andere kurze Schnaufpause um nicht gleich völlig fix und fertig oben anzukommen. Die Aussicht ist wunderbar und oben auf dem Gipfel angekommen machen wir die erste Rast und sind sehr gut in der Zeit! Haben eine Stunde gebraucht, statt 1,5 wie in der Tourenbeschreibung angegeben.
Kurz nach dem Gipfel eine kleine Überraschung: eine Klettersteig-artige, etwas ausgesetzte Passage, aber kaum mit dem Caminito del Rey zu vergleichen ;-) Während der Rast hatte ich die Tourenbeschreibung noch einmal gelesen und dabei kam heraus, dass wir doch die falsche Abzweigung genommen hatten. Richtig wäre ein nur 10-minütiger Abstecher vom Hauptweg gewesen, der uns zwei mal über diese Passage geführt hätte. Nach kurzer Schrecksekunde nahmen wir den Klettersteig in Angriff und meisterten ihn problemlos ;-) In Wahrheit war der Anblick einer etwas felsigen Passage einfach ungewohnt, nach der langen Winterpause...
Es ist zugezogen und bis zum Grüntenhaus laufen wir durch einen Regenschauer. Rechtzeitig vorm Gipfel des Grünten bzw. der Bergstation der BR-Bahn kommt aber wieder die Sonne raus. Wir wollen noch bis zum Jägerdenkmal laufen, um dort die nächste verdiente Pause zu machen. Auf dem Weg liegt noch ein kritisches Schneefeld direkt am Abhang, wegen dem wir uns später dazu entscheiden auf der anderen Seite des Grünten wieder ins Tal abzusteigen. Am Jägerdenkmal angekommen fängt es gerade an zu regnen, als wir unsere Brötchen auspacken. Na toll. Also schnell wieder weiter, ab jetzt geht es nur noch nach unten.
Keine 10 Minuten später scheint wieder die Sonne gerade als wir über ein weiteres Schneefeld abrutschen. Macht Spass und geht auch ohne Skier! Jetzt kommt die schlimmste Passage, quer über die Steile und abgerutschte Südflanke des Grünten. Hier war wohl mal ein Weg, jetzt ist hier nur noch Matsch! Zum Glück fängt es wieder an zu regnen, als wir diese kritische Passage hinter uns haben. Umso besser schmeckt das Bier im Stall der Alpe, in den wir uns wegen des inzwischen gewittrigen Regens verziehen. Weiter gehts durch den Regen, der immer stärker wird, nachdem wir den Stall verlassen hatten um weiter abzusteigen. Starkregen, Hagel, Blitz und Donner! So habe ich mir die Tour zum Einwandern vorgestellt!
Zum Ausklang noch einen M von McD,
man nimmt ja jetzt davon ab, deshalb noch die großen Fritten dazu, ein Salat wegen dem schlechten Gewissen und einen Kaffee hinterher. Pancita Llena, Corazon Contento!
Die andere Perspektive
hier.