Saturday, November 09, 2019

Mürbeteig

Ein paar Jahre später und immer noch basteln wir mit Mürbeteig herum. Nachdem jedes Jahr im Garten entweder Äpfel, Birnen oder Mirabellen (aber nie alles gleichzeitig) zur Verarbeitung anfallen, ist eine Tarte immer eine willkommene Gelegenheit um Früchte wegzubekommen.

Den Mürbeteig mache ich immer noch wie hier beschrieben, aber seit einigen Tartes probiere ich mich an der Fettreduzierung wie auch in Lateral Cooking beschrieben. Dort wird empfohlen, dass Fett nicht um mehr als 25% zu reduzieren und dem Mehl etwas Backpulver hinzuzufügen. Das mache ich nicht, aber mit folgenden Mengen kommt ein ganz ordentlicher Mürbeteig bei raus:

  • 200g Mehl (405)
  • 85g Butter
  • 2 TL Zucker
  • 55g Wasser
Zuerst das Mehl mit der Butter zu einer sandigen Konsistenz verarbeiten, dann den Zucker dazugeben und einmischen.
Das Wasser mit einem Esslöffel schnell einrühren und einen einigermaßen homogenen Teig herstellen. Nur nicht zu stark und zu lange arbeiten, wir wollen ja keine Plätzchen backen.

Dann luftdicht einpacken und in den Kühlschrank und warten. Aber nicht nur eine Stunde, sondern am Besten bis zum nächsten Tag. Habe ich früher auch nicht geglaubt, ist aber fast fundamental.

Thursday, December 18, 2008

Schneller weg als du denkst...

Schnitzel in Parmesan-Petersilien-Kruste

Beim Blättern durch bills SYDNEYFOOD bleibt das auf gut aussehende Schnitzel trainierte Auge unweigerlich auf Seite 134 hängen.
Mir ging es nicht anders und so trug ich den Gedanken an dieses Schnitzel schon ein paar Tage mit mir herum, bis ich es letzten Samstag nicht mehr aushielt und die Nachmittagspause unserer Test-Session dazu nutzte, schnell zum Supermarkt zu flitzen um die entsprechenden Zutaten einzukaufen.

Du brauchst:
* Minutenschnitzel vom Schwein, flachgeklopft
* gequirltes Ei
* Semmelbrösel
* geriebener Parmesan oder Grana Padano
* gehackte Petersilie
* Sonnenblumenöl zum frittieren
* Gemischter Salat nach Belieben, als Vitaminzugabe

Die geklopften Schnitzel salzen und pfeffern und in das gequirlte Ei legen. Ein Teil Semmelbrösel mit einem Teil Parmesan und einem halben Teil Petersilie auf einem Teller mischen. Das Fett zum Frittieren in einer Pfanne auf ca. 170°C erhitzen.

Jeweils ein Schnitzel aus dem Ei nehmen, von beiden Seiten in die Panade drücken und im heißen Fett zwei Minuten lang frittieren (nach einer Minute umdrehen).

Frisch genießen, nicht den Salat dazu vergessen.

Schmeckt sehr umami... ;-)

Thursday, June 12, 2008

Milch wieder 3ct billiger!

Lidl senkt den Milchpreis um 3ct. Und das nur ein paar Tage, nachdem der Preis gerade erhöht wurde. Der Butterpreis wurde nicht um die angekündigten 20ct erhöht, hier muss man mit den Mitbewerbern gehen. Bei allen großen Discounter-Ketten kosten Frischmilch und Butter wieder das gleiche. Und die Bauern drohen mit neuen Streiks.

In Argentinien gibt es streikbedingt in den großen Supermärkten gar keine Milch mehr, bei der Bäckerei um die Ecke erst recht nicht.

Saturday, June 07, 2008

Y estas mas o menos contento?

Fragte der Geschäftsführer den indigenen Kleinbauern. Estoy contento, sagte dieser - warum auch nicht?

Im Süden von Costa Rica baut er mitten im Urwald Bio-Bananen an. Er bekommt pro Kilo 45 Colon, das sind ca. 10 cent. Im Monat erntet er ca. 600kg, macht also 60USD pro Monat. Davon ernährt er seine 6-köpfige Familie. Ob er damit über die Runden kommt? Klar, er hält sich damit über Wasser. Fair-Trade? Durch den gesicherten Absatz der Bio-Bananen kann er mit einem regelmäßigen Einkommen rechnen, auch wenn es aus unserem Blickwinkel nur für ein Leben am Rande des Existenzminimums reichen kann.

Thursday, June 05, 2008

Deutschland ein Sommermärchen

letztes Wochenende. Jetzt nur noch Gewitter und Regen. Ich wollte diesen Sommer ja eigentlich keine lange Hose mehr anziehen, aber heute ging es nicht mehr anders. Zwei Wochen Beinfreiheit nahmen ein jähes Ende.

Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass jeder Sonnentag im Mai und Juni, der auf ein Wochenende fällt, zum Grillen genutzt werden muss. Denn spätestens Ende Juni beginnt das, was wir den Deutschen Sommer nennen. Kein Tag mehr über 20 Grad und meistens bedeckter Himmel mit durchziehenden Regenschauern.

Samstag war also einer dieser wettertechnisch besseren Tage, der Sack Kohle war auch noch halbvoll (und die Kohle frisch) und das Hühnchen wollte auf den Grill.

Ein paar Tage nach unserer Rückkehr aus Sydney stieß ich im Internet auf das Spatchcocked Chicken. Endlich mal ein Hühnchen wie beim Velazques von Holzkohlengrill? Yup! Musste also ausprobiert werden!




Das Hähnchen vorzubereiten ist ein bißchen eklig, hab ich vorher auch noch nie gemacht, so in toten Hühnern herumzuwühlen. Muss aber sein, knack und krach, das Rückrat raus, das Brustbein auch und fertig ist das arme Ding.
Den Grill schön heiss, und damit das auch einigermaßen gar wird mit Deckel. Um zu verhindern, dass das Fett in die Kohlen tropft und verbrennt, kommt das Hühnchen auf eine Grillschale, die Brust nach oben. So brutzelt das Ding ca. eine Stunde auf dem Grill und wird danach für das große Finale umgedreht, jetzt direkt auf den Rost, so dass die Brust nun schön die Hitze abbekommt. Nach ca. 20 Minuten ist die Haut schön krosch und braun, dann runter damit und ab auf die Teller!

Die Kartoffeln werden nach Jamies Art und Weise erst geschält und dann in mundgerechte Stücke geschnitten. 10 Minuten in Salzwasser kochen, Wasser abgießen und abdampfen lassen. Mit der Garlic-Card oder einer Presse zwei Knoblaufzehen musen und zu den Kartoffel geben. Pfeffer, Thymian und Rosmarin, ein paar Chili-Flocken sollten auch nicht fehlen. Deckel wieder drauf und Topf ordentlich schütteln. Danach die Kartoffeln auf einem Backblech verteilen und mit Olivenöl beträufeln. 20 Minuten in den vorgeheizten, heissen (230°C) Ofen, zwischendrin einmal mit dem Kochlöffel bewegen und fertig.

Dazu Salat. Und zum Salat Ciabatta.

Vorher einen Mojito. Die Minze ist nämlich zu dieser Jahreszeit auch in Bestform.

Erdbeeren: Peak Time!

Jetzt gibt es die leckersten und süßesten Erbeeren des Jahres. Innerhalb von zwei Wochen ist der Preis um 80ct das Pfund gefallen.

 


Da kann man am Tag schon mal ein Kilo verdrücken, oder?

Wednesday, June 04, 2008

Ausgerechnet Lidl

erhöht die Milchpreise um 10 Cent.

Schlaue Imagekamagne, um den Konzern nach dem Brötchenskandal wieder in besserem Licht erscheinen zu lassen.

Ja, hier sorgt man sich noch um den armen deutschen Bauern!

Monday, May 19, 2008

Wir retten die Umwelt!

Deshalb haben wir hier in Europa den Beimischungszwang für Benzin und Diesel. Geregelt in Deutschland durch das Biokraftstoffquotengesetz, werden derzeit Ottokraftstoffen bis zu 1,2% Bioethanol und Diesel bis zu 4,4% Biodiesel zugemischt.

Angela Merkels Besuch in Brasilien (vorvor)letzte Woche diente unter anderem dazu, mit der dortigen Regierung ein Nachhaligkeitsabkommen für den Anbau von Zuckerrohr, der für die Bioethanol-Herstellung verwendet wird, auf den Weg zu bringen. Sprich: für nach Europa exportierten Bioethanol soll kein Regenwald abgeholzt werden.

Nichts leichter als das: Die Nachfrage nach Bioethanol steigt, also werden mehr Anbauflächen benötigt. Man lässt sich also zertifizieren, dass nur Zuckerrohr von bereits bestehenden Flächen für die Produktion verwendet wurde. Für den brasilianischen Eigenbedarf, oder auch für die Exporte nach China oder in die USA, holzt man dann einfach neuen Flächen ab. Aber das geht aus dem Zertifikat für das "deutsche" Bioethanol nicht hervor.

Passenderweise tritt genau zu diesem Zeitpunkt die brasilianische Umweltministerin Marina Silva zurück, weil sie die aggresive Wirtschaftspolitik von Lula nicht länger mittragen will, die den Druck auf den Regenwald verstärkt.

Fairerweise spricht Lula ganz offen davon, dass sie bereit sind, den Urwald zu schützen, wenn wir (z.B. wir Europäer) bereit sind, uns an den Kosten zu beteiligen. Das geht natürlich nicht nur durch Biertrinken, aber wenn es ums Zahlen geht, hört der Spass bekanntlich auf. So werden wir noch lange darauf warten können, dass wir die Umwelt retten, indem wir Biosprit tanken.

Beispiel Soja

Seit Jahren steigen die Weltmarktpreise für Soja, ein Futtermittel z.B. für unsere Milchkühe. Erinnert sei an den Landliebe-Skandal. Steigende Preise werden bekanntlich durch steigende Nachfrage ausgelöst, der Soja-Anbau wird immer attraktiver und mehr Anbauflächen werden benötigt. Der Fall z.B. in Argentinien, wo immer mehr Soja angebaut wird. (Gen-Soja, weil ertragreicher und pflegeleicher. Roundup-Ready, pestizidresistent, das passende Pestizid wird zur Vernichtung aller anderen Unkräuter auf dem Acker gleich mitverkauft. Tricky!) Fast überall wird nur noch Soja angebaut, aber Bedarf für Soja steigt weiter, denn jetzt kommt der Biodiesel dazu. Kann auch aus Soja hergestellt werden. Da es keine freien Anbauflächen mehr gibt, muss nun der Regenwald abgeholzt werden, um Platz zu machen. Aber der Soja für den Biodiesel, nein, der kommt bestimmt nicht von diesen Feldern. Dort wird der Soja für die Sojaölexporte nach Indien und China hergestellt. Der Soja für den Biodiesel, der ist klimaneutral!

Siehe auch hier.

Sunday, May 18, 2008

Eingewandert...

Ich wollte schon die ganze Woche von unserer Einwanderung am Pfingstsonntag berichten, aber irgendwie hatte ich noch nicht die Muße dazu, mich an den Rechner zu setzen und einen Bericht zu verfassen. Schauen wir mal, was heute dabei herauskommt:

Pfingstsamstag, langes Wochenende und schönes Wetter. Wir hatten während der Woche schon mal mehr oder weniger aus Spass darüber gechattet, ob wir nicht schon eine Tour in die Berge unternehmen könnten, zum Einwandern. Nicht zu lange und auf keinen Fall zu viele Höhenmeter, um uns nicht zu überanstrengen - dachte ich jedenfalls.
Das roch also mehr oder weniger nach dem Grünten, in meinen Wanderführern waren auch zwei schöne Touren beschrieben und bei flickr stolperte ich auch schon über ein paar Bilder von der Tour, aufgenommen im März. Im Mai muss der also schon locker begehbar sein, klar ist auch nicht so hoch und ein paar Schneefelder werden schon nicht stören.
Ich überlegte erst ein bißchen, ob ich TheD wirklich eine SMS schicken soll oder nicht, denn ich war mir unschlüssig, ob ich wirklich Lust hätte mich am nächsten Morgen aufzuraffen, die Wandersachen zu packen und den ganzen Weg in Allgäu zu fahren. Ich konnte mich noch genau an den Morgen der Widdersteintour vom letzten Jahr erinnen, aber dann drückte ich einfach mal auf 'senden'. He, und es ist Sommer, die Tage sind lang und bei der mit 5.5h Stunden angesagten Tour müsste es reichen, um 10 Uhr loszulaufen.

Ein bißchen später... das Handy klingelt... und das kommt dabei raus:



Nur sind das wettertechnisch die schönsten Momente gewesen, denn wir sind ungefähr drei mal vom Regen durchgeweicht geworden. Konnten wir ja auch nicht ahnen, dass es überall schön ist, ausser im Allgäu ;) Aber der Reihe nach...
Wir treffen uns an der Sporthalle (nicht Turnhalle) in Burgberg wo der Weg nach einem kleinen Stück die Straße lang sich gleich den Berg hochschlängelt. Gut gepflegt, geschottert, also eigentlich richtig zum Einwandern. Nach ein paar Serpentinen, wir haben auch schon einiges an Höhe gewonnen eine Abzweigung zum Burgberger Hörnle, mit dem Hinweis "Nur für Geübte". Ich kann mich nur daran erinnern, dass in der am Abend zuvor gelesenen Tourenbeschreibung der Abstecher zum Burgenberger Hörnle mit dem Hinweis erwähnt war, dass ein kurzes Stück etwas ausgesetzt wäre. Müsste der Weg sein, also folgen wir dem Hinweisschild. Der Weg wird sofort zum Pfad und über Bäume, Wurzeln und Steine schlängelt er sich sehr steil den Berg hoch. Viele Höhnemeter in sehr kurzer Zeit... he, das war zum einwandern gedacht, oder? Teilweise kommen die Hände zum Einsatz und wir machen die eine oder andere kurze Schnaufpause um nicht gleich völlig fix und fertig oben anzukommen. Die Aussicht ist wunderbar und oben auf dem Gipfel angekommen machen wir die erste Rast und sind sehr gut in der Zeit! Haben eine Stunde gebraucht, statt 1,5 wie in der Tourenbeschreibung angegeben.

Kurz nach dem Gipfel eine kleine Überraschung: eine Klettersteig-artige, etwas ausgesetzte Passage, aber kaum mit dem Caminito del Rey zu vergleichen ;-) Während der Rast hatte ich die Tourenbeschreibung noch einmal gelesen und dabei kam heraus, dass wir doch die falsche Abzweigung genommen hatten. Richtig wäre ein nur 10-minütiger Abstecher vom Hauptweg gewesen, der uns zwei mal über diese Passage geführt hätte. Nach kurzer Schrecksekunde nahmen wir den Klettersteig in Angriff und meisterten ihn problemlos ;-) In Wahrheit war der Anblick einer etwas felsigen Passage einfach ungewohnt, nach der langen Winterpause...

Es ist zugezogen und bis zum Grüntenhaus laufen wir durch einen Regenschauer. Rechtzeitig vorm Gipfel des Grünten bzw. der Bergstation der BR-Bahn kommt aber wieder die Sonne raus. Wir wollen noch bis zum Jägerdenkmal laufen, um dort die nächste verdiente Pause zu machen. Auf dem Weg liegt noch ein kritisches Schneefeld direkt am Abhang, wegen dem wir uns später dazu entscheiden auf der anderen Seite des Grünten wieder ins Tal abzusteigen. Am Jägerdenkmal angekommen fängt es gerade an zu regnen, als wir unsere Brötchen auspacken. Na toll. Also schnell wieder weiter, ab jetzt geht es nur noch nach unten.



Keine 10 Minuten später scheint wieder die Sonne gerade als wir über ein weiteres Schneefeld abrutschen. Macht Spass und geht auch ohne Skier! Jetzt kommt die schlimmste Passage, quer über die Steile und abgerutschte Südflanke des Grünten. Hier war wohl mal ein Weg, jetzt ist hier nur noch Matsch! Zum Glück fängt es wieder an zu regnen, als wir diese kritische Passage hinter uns haben. Umso besser schmeckt das Bier im Stall der Alpe, in den wir uns wegen des inzwischen gewittrigen Regens verziehen. Weiter gehts durch den Regen, der immer stärker wird, nachdem wir den Stall verlassen hatten um weiter abzusteigen. Starkregen, Hagel, Blitz und Donner! So habe ich mir die Tour zum Einwandern vorgestellt!

Zum Ausklang noch einen M von McD, man nimmt ja jetzt davon ab, deshalb noch die großen Fritten dazu, ein Salat wegen dem schlechten Gewissen und einen Kaffee hinterher. Pancita Llena, Corazon Contento!

Die andere Perspektive hier.

Friday, May 09, 2008

Die Wandersaison ist eröffnet!

Was ich eigentlich berichten wollte, bevor ich auf die Idee gekommen bin, das Layout upzudaten (ja ich weiss, man könnte auch das alte Layout wieder herstellen, aber ich wollte einfach mal wieder ein bißchen über Blogger meckern :P) war die "Idee" von TheD, den Caminito del Rey mal abzuwandern. Zur Motivation schickte er mir folgendes Video:



TheD meinte dann etwas in der Art wenn ich herausfinden würde, wo das ist, dann würde er mitkommen. Wie dann bei Wikipedia schnell nachzulesen war, muss man nach Malaga fliegen, um den Caminito del Rey zu begehen.

Vielleicht warten wir auch einfach, bis der Weg restauriert ist. Angeblich wurden dafür schon Mittel bereitgestellt. Allerdings kann so was laut Marce lange lange dauern, noch länger als in Argentinien, brauchen die da unten in Andalucia ;-)

Damit das Wandern in der Zwischenzeit aber nicht zu langweilig wird, habe ich nach einigen Recherchen im Internet Bilder und Videos eines höchst interessanten "Wander"-Weges in China gefunden: Am Berg Huashan, einem der fünf heiligen Berge Chinas.



Wann geht's los? ;-)

Der folgende Teil ist nicht ganz so spektakulär, immerhin aber eine sehr interessante Wegführung...